Wir haben das alte Jahr mit einem wunderschönen Gottesdienst beendet! Es waren wieder so viele Menschen da, um Abendmahl zu feiern, Beichte abzulegen, innezuhalten und nachzuspüren, was war und worum wir Gott für das nächste Jahr bitten. Zum Ende des Gottesdienstes standen wir an der Feuerschale und haben alles zu Gott aufsteigen lassen. Es war sehr bewegend! Danke für dieses Jahr. 🙏🏼
Es gibt Worte, die sind "nur" Geräusche, wenn man sie nicht erklärt. Wir Pastoren haben einige davon: Heil, Barmherzigkeit, Gnade... Könnt ihr damit etwas anfangen?
Ich schreibe gerade meine Predigt für Silvester und da drängt sich mir ständig das Wort "Heil" auf. Ich werde nämlich über Bonhoeffers Lied "Von guten Mächten" predigen und da heißt es in einer Strophe das Heil, für das du uns geschaffen hast. Ich habe es schon viele Male gesungen, aber erst eben beim Schreiben, beim genauen Beschreiben habe ich mich gefragt, was "Heil" für mich (in diesem Kontext) bedeutet. Ich habe mal bei pixabay.com geguckt, welche Bilder erscheinen, wenn ich das Wort eingebe. Ich habe euch unten die ersten mal kopiert. Hagel und Hasen hätte ich nicht mit "Heil" in Verbindung gebracht. ;) Die beiden Bilder, die wie Aquarelle aussehen, sprechen mich schon an.
"Das Heil, für das du uns geschaffen hast" ist für mich ein Gefühl - wie eigentlich alle diese sperrigen Begriffe. Dieses Leben bringt oft so viele Herauforderungen mit sich, aber ich glaube, dass mit diesem (sichtbaren) Leben hier in der Welt nicht alles gesagt ist. Dass "dahinter" oder vielleicht besser gesagt "darunter" etwas ist, das größer und stärker ist als diese Welt. Also so wie ein Kratzbild: Unser Leben ist manchmal dunkel, so wie diese pulvrige Schicht, in die man Muster kratzen kann, um das Helle oder das Bunte zu sehen. So stelle ich mir unser Leben vor: Dass Gott uns - in diesem Bild gesprochen - mit seiner Helligkeit trägt. Er mutet uns viel zu, unsere Seele trägt viele Narben. Aber Gott ist für mich kein zorniger, strafender Gott, sondern ein Gott, der uns liebt. Der uns geschaffen hat und uns durch diese Zeit begleitet. Uns "heil" macht, uns zu seinem "Heil", in seinen Himmel (auch so ein Wort...)begleitet. Unsere Narben und Wunden werden dort "heil". (Ist das verständlich? Es ist ganz schön schwer diese "wuchtigen" Begriffe schriftlich mit Leben und Gefühl zu füllen.)
Daran glaube ich fest und dafür bin ich so dankbar: Gott mutet uns manchmal ganz schön was zu, aber er ist eben mit seiner Kraft, mit seinem Licht immer um/unter/bei/in uns. Das zu wissen gibt mir jeden Tag Kraft. Das ist auch das, was ich anderen zeigen möchte, weil nicht alle diese stärkenden Erfahrungen mit Gott machen bzw. gemacht haben.
Jetzt ist schon fast wieder alles vorbei. Sind alle Plätzchen erfolgreich in Hüftgold umgewandelt worden?🤪
Weihnachten in der Gemeinde war super! Es hat alles optimal geklappt und mehr als 1000 Leute waren in den letzten 3 Tagen in unserer Kirche. Das war sooooo schön zu sehen, dass vielen Menschen die Weihnachtsbotschaft so wichtig ist. 🥰 Ich hatte ja den Krippenspielsgottesdienst für die Kita-Kinder um 15 Uhr. Der war mit ca. 250 Kindern und Erwachsenen gut besucht! Es war etwas unruhig, weil so viele kleine aufgeregte Kinder da waren, es war aber überhaupt nicht störend. Es war eher so eine "Heute ist endlich Weihnachten"- Unruhe. ☺️ Die Chorkinder und der Elternchor haben ihren Job super gemacht! Alle waren am richtigen Ort, haben super gesungen und den Gottesdienst sehr festlich und weihnachtlich gemacht. Unsere Musikerin Regina Heymann hat alles und jede/jeden optimal vorbereitet. Danke an dieser Stelle an sie und ihr Team! Unglaublich, wie viel Liebe und Mühe sie investiert haben!🙏🏼❤️ Ich habe den Rahmen gestaltet (Eingangsgebet und Fürbitten, Vaterunser und Segen) und eine kurze Ansprache von 3 Minuten gehalten. Völlig ausreichend für die kleinen Mäuse, zumal es bei einigen Engeln Flügelprobleme gab. 🫢🤭 Ein bisschen befremdlich ist für uns der Rausschmeißer "Eine Muh, eine Mäh...", aber es ist hier eben so Tradition und dann machen wir das gerne mit. 😅
Um 16.30 Uhr hat mein Mann den Krippenspielgottesdienst für die großen Kinder mitgestaltet. Die Kirche ist mit ca. 400 Personen aus allen Nähten geplatzt!!! Soooo viele Leute wollten dabei sein! Und es hat sich gelohnt. Es war ein wunderbarer Gottesdienst mit einem tollen Krippen-Singspiel. Die Solistin war unglaublich! Sie ist noch spontan für 2 Lieder eingesprungen und es war super souverän. Ich war sehr beeindruckt von dieser jungen Dame! Und auch von allen anderen Schauspieler*innen.😍 Süße Geschichte, lustige Dialoge... Danke!!!🫶🏽
Um 18 Uhr war die Kirche ebenfalls unten und oben sehr gut gefüllt. Auch die Posaunen waren dabei! Das ist ja schon auch immer etwas sehr Besonderes. 🎺 Diesen Gottesdienst sowie den um 23 Uhr (bei dem ca. 150 Leute zu Gast waren) habe ich selbst nicht miterlebt, weil ich da schon privat eingebunden war. 😉 Wie ich von einigen hörte, waren es aber auch sehr schöne, stimmungsvolle Gottesdienste!🎄😌
Am 1. Feiertag hat Pastor i.R. Kalkusch Gottesdienst gefeiert mit den Posaunen. Wir hatten frei. 😁 Den 2. Feiertag hat mein Mann wieder gehalten, dieses Mal mit Abendmahl. Der war mit ca. 80 Besucher*innen auch wieder gut besucht. Jetzt bereiten wir uns schon auf Silvester und Neujahr vor. 🎇
Im neuen Jahr feiern wir gleich um 17.30 Uhr mit euch Gottesdienst. Um gut starten zu können. Im Anschluss werden wir bei Sekt und Rollmops zusammen sein. Wenn ihr mögt!😉 Wir freuen uns drauf!
An alle Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und die Mitarbeiter*innen der Gemeinde, die für unsere Sicherheit im Einsatz sind! Ihr opfert euer Weihnachten für uns. Danke! Von ❤️!
Herzliche Einladung zum Gottesdienst an Silvester! Wir werden um 17.00 Uhr Gott für das danken, was im letzten Jahr sein durfte. Wir halten ihm hin, was er wegnehmen soll. Und wir bringen unsere Sorgen, Wünsche, Bitten für das kommende Jahr vor ihn. Wir feiern noch einmal zusammen Abendmahl. Außerdem habe ich eine "feurige" Überraschung für euch vorbereitet!🔥☺️ Das Thema der Predigt ist Bonhoeffers "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Ich freue mich auf euch!!!
Heute möchte ich etwas mit euch teilen, das viele nicht wissen, aber unser Alltag ist: Bittsteller an der Haustür. Manchmal mehrmals pro Woche klingeln Menschen an unserer (privaten) Haustür, um nach Geld zu fragen. Die Regelung hier in unserer Gemeinde ist, dass es kein Bargeld gibt, sondern Einkaufsgutscheine für unseren Bad Nenndorfer Penny, mit denen wir einen Vertrag dazu haben. Für 10-20€ können die Menschen sich dann Lebensmittel kaufen. Manche Menschen sind dafür sehr dankbar, aber manchen reicht das nicht. Ich habe schon sehr unschöne Situationen erlebt in meiner Zeit als Pastorin, die von Bedrohungen, Beleidigungen, Forderungen, Fuß in der Tür reichten... Unsere Kinder dürfen unsere Haustür nicht allein öffnen und auch ich mache sie nicht auf, wenn es dunkel ist und ich nicht sehen kann, wer vor der Tür steht. Das ist schon oft doof für uns. Aber natürlich verstehe ich die Not der Menschen.
Wir haben im Moment auch vermehrt Anfragen von Menschen, bei denen nicht nur mal das Geld nicht zum Einkaufen gereicht hat, sondern die größere Unterstützung brauchen, weil das Leben sehr teuer geworden ist! Da beraten wir gemeinsam mit dem Kirchenvorstand, wie wir damit in den Einzelfällen umgehen.
Ich helfe gerne. Jeden Sonntag sammeln wir im Gottesdienst eine Kollekte für die Diakoniekasse, woraus solche Unterstützungen bezahlt werden. Die ist gut gefüllt, wir können ohne Probleme Menschen helfen. Wenn ich allerdings merke, dass ich ausgenutzt werde, dann bin ich enttäuscht und werde wütend. Letztens kam eine Rechnung von einem eingelösten Gutschein und da hat der "Bedürftige", der angeblich kein Essen mehr hatte, 2 Wetterstationen gekauft... In meiner alten Gemeinde kannten wir einige Hausierer schon, die systematisch die Pfarrhäuser abgeklappert haben und mit sehr "interessanten" Geschichten versucht haben Geld abzugreifen. Dafür ist das Geld natürlich nicht gedacht!
Ich glaube schon, dass all diese Menschen Hilfe und Unterstützung brauchen. Niemand bettelt gerne, nehme ich an. Aber vielleicht bräuchte manch einer eher Seelsorge als Geld. Für uns ist es schwer auseinanderzuhalten, wer wirklich bedürftig ist und wer uns ausnutzen möchte.
Heute war jemand da, der gefragt hat, ob wir Brot und Käse für ihn hätten. Heute und morgen hat Penny ja nicht offen, deshalb habe ich ihm natürlich ein großes Paket (von uns privat) mit ein paar Leckereien gepackt. Wir haben mehr als genug, deshalb gebe ich auch gern ab. Auch wenn es für uns als Familie nicht immer ganz einfach ist. Aber so ist das eben im Pfarrhaus. 😉 Ich habe dann vom Amtszimmer aus gesehen, dass er noch auf der Straße ein Brot gegessen hat. Das hat mich schon sehr berührt. Vielleicht hat er auch zu Hause etwas zu essen, vielleicht wollte er in diesen Tagen auch einfach nur wahrgenommen werden und mit jemandem reden?! Ich weiß es nicht. Umso mehr ärgern mich dann die schwarzen Schafe dazwischen, die es ausnutzen und dazu beitragen, dass wir misstrauisch werden und manchmal eben auch nicht so gern geben. Aber so wie Jesus es gesagt hat, so halte ich es, auch wenn man dann eben mal Gefahr läuft, dass es auf Unehrlichkeit trifft: "Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben." Mt. 25,35
Meins ist auf jeden Fall "Ich steh' an deiner Krippen hier"! Es ist so voller Sehnsucht und Dankbarkeit, damit verbinde ich Weihnachten.
Schreibt in den Kommentar, welches Lied bei euch auf keinen Fall fehlen darf!
Hier könnt ihr euch meins anhören:
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So richtig kuschelig wird es heute wohl nicht sein in der Kirche. Gerade sind wir bei 16°C. Ein bisschen wärmer wird es noch werden, die Heizung läuft, aber eben nur mit halber Kraft... Zieht euch also lieber eine dicke Jacke an und warme Socken. 🧤🧥🧦